Mordfall Adriano G. wurde am Freitag weiter verhandelt! Clarisse Backes berichtet!
- Clarisse Backes
- 5. Feb. 2018
- 2 Min. Lesezeit
Der Fall Adriano G.: Drogenpsychose oder Auftragsmord?
Am Freitag stand es Aussage gegen Aussage vor dem Saarbrücker Landgericht in der Verhandlung um den im August 2016 ermordeten Adriano G.. Nach der überraschenden Wendung beim vorherigen Prozess, bei dem der 22-jährige Hauptangeklagte angab die Tat nicht begangen zu haben und stattdessen den Kronzeugen Kim H. beschuldigte, kamen nun neue verwirrende und zum Teil widersprüchliche Aussagen hinzu.
Als Zeuge stand der beste Freund des Angeklagten vor Gericht. Dieser erzählte davon, wie Moritz G. sich am Tag nach der Tat bei ihm Zuhause mit dem Mord brüstete. Er schien, so der 24-Jährige Zeuge zunächst, völlig „Auf Drogen“ gewesen zu sein.

Während der Befragung seines Freundes kam allerdings ein nun neues Tatmotiv ans Licht: Der Angeklagte schilderte ihm, dass er den 20-jährigen Adriano G. töten musste, weil „Russen“ ihm 700 Euro dafür geboten hätten. Allerdings sei er, so der Zeuge, bekannt dafür sich öfter mit Straftaten zu brüsten, die er nicht begangen hat. Der 24-Jährige schien davon überzeugt, dass sein Freund die Tat nicht begangen haben kann, da er nicht in der Lage sei Blut zu sehen.
„Er hat gesagt, dass er schon immer mal einen Kanaken töten wollte.“
Dann wurde der 32-jährige Kronzeuge aufgerufen. Er soll Komplize bei der Tat gewesen sein, soll geholfen haben die Leiche verschwinden zu lassen- oder aber wie Moritz G. Es schildert könnte er selbst auch der Mörder gewesen sein.
Kim H. selbst dementiert die Anschuldigungen allerdings vehement, stattdessen gibt er an, er habe den Angeklagten bei der Tat beobachtet, wie er sein, im Drogenrausch schlafendes, Opfer mit einem Strick stranguliert habe. Zudem habe dieser zuvor schon davon geredet, Adriano töten zu müssen, habe sogar über mehrere Arten sinniert, wie man ihn loswerden kann. Es wurden Aussagen wie „Er hat gesagt, dass er schon immer mal einen Kanaken töten wollte.“, getätigt.
“Während der Heimfahrt soll der Angeklagte sich förmlich über das Geschehene gefreut haben, soll sogar Witze gerissen haben.”
Des Weiteren gab der Kronzeuge an, dem Angeklagten von sich aus geholfen zu haben die Leiche wegzuschaffen. Wieso er dies getan hat konnte er nicht beantworten. Ursprünglich war es wohl so gewesen, dass Moritz G. Die Leiche einfach am Tatort liegen lassen wollte, Kim H. Ihn allerdings aufforderte den Körper zu entfernen. Daraufhin fuhren die beiden zu einem Waldgebiet in Frankreich, wo sie schließlich die Leiche versteckten und anschließend nach Hause fuhren. Während der Heimfahrt soll der Angeklagte sich förmlich über das Geschehene gefreut haben, soll sogar Witze gerissen haben.
Erst fast ein Jahr später wurde die Leiche gefunden- Kim H. hat die Polizei schließlich zu dem Waldstück geführt. Zuvor habe er zu viel Angst um seine Zukunft gehabt, so seine Aussage.
Die ganze Angelegenheit scheint sehr verstrickt zu sein, viele Aussagen widersprechen sich- man kann die Handlungen teilweise kaum nachvollziehen. Die nächste Verhandlung ist für den 7. Februar angesetzt- es stellt sich die Frage ob die Geschichte nun in dieser Verhandlung ein wenig durchsichtiger wird.
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